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Geschenk der Woche / Ein neuer Begleiter

Terminorganisation ist ja immer ein Thema. Die einen tippen in ihr Smartphone, die anderen schreiben alles auf kleine Zettel, wieder andere haben dicke großformatige Terminbücher. Mich begleitete in den letzten Jahren ein schwarzes Buch in Din A5. Ein Moleskine Wochenplaner, bewährt und gemocht. Überall dabei und immer mit Überblick.

Doch vor ein paar Wochen änderte sich etwas. Ich bekam den Tipp, auf die Internetseite von Roter Faden zu schauen. Die Firma aus Saarbrücken fertigt Made in Germany den Taschenbegleiter, ein System, das Ordnung halten hilft. So beschloss ich, Moleskine für 2013 den Rücken zu zu wenden und es mit einem Taschenbegleiter zu versuchen. Der Konfigurator auf roterfaden.de spuckte mir einen Begleiter aus blauem Tanzboden aus, mit grauem Filz-Innenleben und schwarzem Verschluss-Gummi. Bestückt wurde der Begleiter mit einem Kalenderbuch und einem karierten Notizheft.

Jetzt liegt er da, der Taschenbegleiter, neben seinem Moleskine 2012-Bruder. Und ich bin mir noch nicht sicher, welchen ich denn jetzt lieber mögen soll. Das schwarze Buch ist handlich, dünn und fasste auch immer jede Menge Zettel, Visitenkarten und Wissen in seinen Gummi. Der Taschenbegleiter macht das gleiche, mit seinem Klammersystem, in das man die Papiere einhakt, aber ist doch, obwohl auch Din A5, um einiges größer, dicker, klobiger. Sicherlich werden wir gute Freunde werden, aber vielleicht braucht es ein bisschen Aneinandergewöhn-Zeit. Überall hin mit kommt er sicher nicht, dafür ist er zu groß geraten. Aber ein guter Organisator wird er werden, das ist sicher!

 

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24. Türchen!

Wieder mal Weihnachten.

Heute ist der 24. Dezember, und es fühlt sich (wie schon so oft) so an als wäre Weihnachten gerade eben erst gewesen. Als wäre Weihnachten ständig und Geburtstag so selten! Vielleicht auch deswegen, weil Weihnachten gleich mehrere Tage plus eventuelle Ferien ist und nicht nur ein blitzeschneller Tag, der einfach so vorübergeht – wenn man nichts dagegen tut.

Ich finde, das war eine sehr schöne Adventskalender-Zeit. Ich danke für die netten Kommentare und die Schnupfen-Killer und die erfreuten Gewinner und die fleißigen Nachbacker.

Heute gibt es hier Nichts mehr zu gewinnen und auch kein Rezept oder einen Lesetipp, sondern ein dickes DANKE und ein dickeres SCHÖNE RUHIGE TAGE und ein ganz ganz dickes ICH WÜNSCHE MIR, DASS IHR WEITERHIN IMMER MAL WIEDER BEI STEFANIEUNDPAUL VORBEISCHAUT. Und dann schnell Hallo sagt oder irgendetwas anderes Nettes (Oder un-Nettes wenn irgendwas blöd ist).

In den letzten Wochen sah es in unserer Arbeitszimmer-Werkstatt aus als hätte eine Bombe eingeschlagen, weil viele krambeutel genäht und viele Weihnachtsgeschenkchen gebastelt wurden und dabei keine Zeit für einmal ordentlich durchfegen war. Wenn die ganzen Dinge verteilt und angeschaut und bespielt wurden, dann zeig ich euch, was das denn alles ist, was hier so entstanden ist. Wenn es kein Geheimnis mehr ist.

Außerdem habe ich hier noch einen Stapel Nähbücher rumliegen, die ich besprechen und verschenken will.

Außerdem finde ich, dass wieder mehr fotografiert werden muss.

Außerdem beginnt die Kolumbien-Recherche gerade erst, vielleicht finde ich ja den ein oder anderen Film-/Musik-/Buch-Tipp dabei, der zeigenswert ist, und wenn nicht, dann tut sich bestimmt bei der großen Reise was auf.

Überhaupt: Gereist wird! Und der krambeutel bereitet sich gerade auf einen Triathlon vor.

Ach, 2012 wird toll.

Aber jetzt erstmal: Einen grandiosen Endspurt für 2011!

und viel Wärme:

wünscht STEFANIEUNDPAUL.

 

 

(Sardussi bekommt ein türkises S
däNaddel bekommt die Wellnesskarten)

Die fünf Dinge

Schon länger schaue ich immer wieder auf diese tolle Internetseite. Menschen zeigen ihre fünf liebsten/besten/wertvollsten/ans Herz gewachsesten Dinge. Als Okka mich fragte, ob ich auch mitmachen mag – JA! Hier sind sie jetzt, meine fünf Dinge. Bitteschön!

Toll auch: Kisten: die Radiergummikiste, die Gefühlekiste, die Stiftekiste…
Vielleicht muss mehr Zeug in Kisten.

 

grau und hell.

Sie sitzt auf dem Fahrrad, der Wind von rechts und von links und vor allem von vorne und schiebt sie über die Wurzeln, die durch den Asphalt wachsen wollen und die zu schlecht aufgepumpten Reifen wie kleine Sprungschanzen auf den Boden schlagen lassen. Es ist glitschig, kurz nach dem Regen und fast schon vor dem nächsten Regen, nasse braune Blätter in den Ritzen und da, wo sie von den Autos hingeschleudert werden, die mit Karacho die Straße stadtauswärts düsen, durch die Dämmerung, auf dem Weg zu den Kürbissuppen und wärmenden Schnäpsen oder den Schreibtischen in Jogginghosen.

Zum ersten Mal seit vielen Monaten merkt sie, wie Luft in den Körper kommt, hineingedrückt wird durch das Anstrampeln gegen den Wind und die nasse Straße, die Anstrengung beim Umfahren der Wurzelhügel und gleichzeitig untendurch ducken durch die Kraft, die entgegenkommt.

Und dabei lachen wollen, weil es so ist, wie es sich anfühlt, diese Luft, kühl und frisch und wie neu aus der Verpackung gerissen, nicht schon lang im Kühlregal, sondern frisch vom Hersteller, frisch vom Bauernhof, Frischei, frisch aus dem Hühn, nicht aus der Kühlung. Unangefasst.

Sie wird erinnert an die wenige Zeit in Köln zum Aneinanderhalten, an die Spaziergänge durch die grauen nassen Straßen, dieses wunderschöne grau, dieser Wind und die Zellophan-Luft, die Kuchenstücke in den warmen Polstern und dann aufwachen in dem Zimmer, dessen eine Wand nur aus Vorhang besteht. Dann rennen, die Straße entlang, mit Wind von vorne, rechts, links, nasse Blätter auf dem Asphalt, die Wärme in seinen Händen und hinter den Bäumen steht die Sonne am Himmel kurz vor dem Dunkelwerden zur Nacht, kurz bevor der Regen graue Fäden in die Luft macht.

Und der erste Schnee am 1. November 2006, über dem Feld, auf dem die Kühe standen, als sie dorthin kam, an die Hügel mit den Häusern am See, mit dem klapprigen Rad über die Wurzeln durch den Wald, früh morgens, im Winter, wenn das Licht erst spät kommt, mit dem Regenumhang, dem roten mit den Sichtfenstern rechts und links auf der Seite, in der Kapuze, die immer zu wenig war. Und der Bus, im dunklen, an der grusligen Straße stadtauswärts, am Wald, schiefe Baumstämme wie lange Beine der Kindheits-Riesen vor der Haustüre mit den Glasscheiben.

Die Oberschenkel sind klamm, die Knöchel in den halbhohen Schuhen, erst im Innenraum, die Wangen rot, die Knöchel an den Händen, und diese Luft von innen, ausgepustet in den Kegel der Lampe, durch die milchigen Gläser der Brille, beschlagen in der Wärme, wie das was der Wasserkocher auslässt, wenn er das Wasser kocht. Als ob etwas gefehlt hat in der letzten Zeit, nicht nur diese Luft, auch diese Wärme, die erst kommt wenn genug Kälte da war.

Es wird ein seltener Herbst, diese wenige Zeit zwischen heiß und kalt, bevor die Luft nach ausgepusteten Kerzen riecht, bevor das grau zu viel wird, so lange die Bäume noch nicht ganz durchsichtig sind, die Menschen nicht über die Wege schlittern, die Füße hoch heben und Spass daran haben, wieder die wolligen Sachen über zu ziehen und darüber Regenhäute (winddicht). Noch einmal schnell die letzten Strahlen finden, bevor Schnüre am Himmel erscheinen, die Nase kräuseln in den Himmel, die Fesseln mit Luft, an Armen und Beinen. Jackentaschen.